Die Submunition ist ein runder metallischer Ball, schmutzig und rostig.

Erster Einsatz von Streumunition

Die deutsche Wehrmacht setzte während des zweiten Weltkrieges erstmals Streumunition in Großbritannien ein.

Streubomben werden meistens mit südostasiatischen Ländern in Verbindung gebracht. Streubomben wurden in Laos millionenfach abgeworfen während des Vietnamkrieges. Auch im Libanon, Kosovo oder in Afghanistan gab es massive Streubombeneinsätze.

Doch die ersten Streubomben bzw. deren Vorläufer wurden in Europa eingesetzt. Während des Zweiten Weltkriegs setzte die deutsche Armee vergleichbare Waffen in Großbritannien ein. Die so genannten „Schmetterlingsbomben” oder auch “Butterfly-Bomben“ gelten als Vorläufer der heutigen Streubomben.

Im Juni 1943 bombardierte die deutsche Luftwaffe die englische Küstenstadt Grimsby. Die Waffen aus diesem Einsatz wurden umgangssprachlich „Schmetterlingsbomben“ genannt, da sich ihr Gehäuse öffnete, um ein Paar sich drehender Flügel zu bilden. 14 Menschen wurden während der Bombardierung getötet und elf schwer verletzt. Als die Bombardements zu Ende waren, verließen die Menschen die Luftschutzbunker und Schutzräume und entdeckten, dass die Straßen von merkwürdigen, geflügelten Gegenständen übersät waren. Die Reste der Schmetterlingsbomben waren überall zu finden, auch an Telefonleitungen hängend und in Dachrinnen liegend. Kinder hielten sie für Spielzeug, auch Erwachsene stießen sie beiseite oder hoben sie auf – oft mit tödlicher Folge. Erst am nächsten Morgen wurde das ganze Ausmaß der Bedrohung deutlich – über 2.500 Schmetterlingsbomben waren über Grimsby und seiner Umgebung sowie über Cleethorpes abgeworfen worden. Allein in den Stunden, nachdem die Sirenen Entwarnung gegeben hatten, verloren 31 Menschen ihr Leben und weitere 31 wurden verletzt. Einige der Einwohner von Grimsby erinnerten sich 2008 an diese schrecklichen Ereignisse:

„Wir, die Jungen, hatten keine Angst.

Geoff Brown:"Wir fanden das spannend. Meine Eltern hatten Angst, wenn sie daran dachten, was uns Kindern passieren könnte. Wenn du 14 Jahre alt bist, denkst du, dass das Ganze einfach aufregend ist, du erkennst die Gefahr nicht. Und selbst wenn, dann denkst du, dass es ja nicht dich treffen wird… Die meisten traf es, als sie morgens mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhren. Es reichte schon aus, nah an den Gegenständen, die zahlreich auf der Straße lagen, vorbeizufahren – ohne sie zu berühren, wurden sie aktiviert und explodierten.“


Die Stadt war komplett gelähmt

Mister Monument:„Als die Schmetterlingsbomben abgeworfen wurden, wusste keiner etwas über diese Art Waffe. Die Stadt war komplett gelähmt... Aber das dauerte nicht lange: Die meisten wurden schnell aufgeklärt, Sandsäcke wurden um die Bomben gelegt, später brachten die Experten sie zur Detonation… Als wir umhergingen, sah ich etwas auf dem Boden liegen und wollte es gerade aufheben, als mir meine Mutter verbot, den Gegenstand zu berühren – sie hat mir das Leben gerettet, denn das Ding war eine Schmetterlingsbombe!“


Wie wollen Sie Jungen daran hindern, wenn sie rausgehen wollen?

Mrs. Loveday:„So viel gibt es da gar nicht zu erzählen. Wissen Sie, es waren eben Teenager. Einer von ihnen sah ein Feuer und sagte: ‚Lass uns rausgehen und das Feuer anschauen!’ Ich wollte nicht, dass sie gehen. Es war der Morgen nach dem Bombenangriff. Der Morgen, an dem sie ums Leben kamen. Sie gingen am 13. Juni und wir warteten auf ihre Rückkehr. Sie kamen niemals zurück... Wie wollen Sie Jungen daran hindern, wenn sie rausgehen wollen? Das geht nicht! Oder doch? Ich fühlte mich wie in einem Albtraum. Zwei Brüder gleichzeitig zu verlieren. Meine Mutter kam über ihren Tod nie wirklich hinweg. Zwei auf einmal! Diese Bomben waren doch makaber, oder? Makaber. Dass jemand sie einfach aufheben kann und dann in Stücke zerfetzt wird!“


Wir hatten Glück, dass keine dieser Bomben in unserem Garten landete.

Gordon Taylor: „Gleich hinter dem Hügel landete ein Container in einem Erholungspark. Er war voller Bomben. Ich denke, dass immer noch Reste davon im Fluss liegen. Bald danach gab es eine Warnung, dass man diese Bomben nicht aufheben soll. Eigentlich war diese Warnung schon im April gedruckt, aber nicht vor dem Einsatz verteilt worden. Aber es gab viele auf den Feldern und am Strand. Ich erinnere mich daran, als das Wasser zurückging, wie sie überall im Sand steckten. Die Räumungskräfte haben einen Mann festgehalten – er wollte an den Strand gehen, um die Bomben zu sammeln und als Souvenirs zu verkaufen!“

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