In einem hohen Raum hängen hunderte kleine Submunitionen an Fäden von der Decke.
Opfer

Umedjon Naimov wurde durch eine Anti-Personen-Minen in Tadschikistan schwer verwundet.

Mein Name ist Umedjon Naimov, ich komme aus Tadschikistan und bin ein Minenüberlebender. Im Alter von 12 Jahren verlor ich mein Bein bei einem schrecklichen Unfall in der tadschikischen Provinz Khatlan. Ich ging damals in die 5. Klasse, die Sommerferien verbrachte ich mit meiner Familie bei meiner Großmutter.

Auf einem Fußballplatz traf ich mich mit einigen anderen Kindern in meinem Alter. Der Platz grenzte direkt an von Minen kontaminiertes Gebiet, jedoch wusste das zu dieser Zeit noch niemand. Während wir Fußball spielten, spielten nebenan drei andere Kinder mit einem Gegenstand, der sich später als Mine herausstellen sollte. Auf einmal hörte ich eine laute Explosion. Danach wachte ich erst wieder in einem Bett im Krankenhaus auf. Meine Beine schmerzten stark und ich sah, dass sie verbunden waren. Der behandelnde Arzt wies mich an, meine Beine für eine lange Zeit zu schonen und keine schweren Gegenstände zu tragen. Insgesamt brauchte ich für die Genesung fast ein Jahr.

Eines Tages geriet ich mit einem meiner Klassenkameraden in Streit, weil dieser an mein verletztes Bein gestoßen war. Der Schmerz wurde daraufhin so heftig, dass ich zurück nach Dushanbe musste. Nach zahlreichen Untersuchungen teilte mir der Doktor mit, dass mein Bein leider nicht mehr geheilt werden konnte und eine Amputation notwendig war. Die Amputation war für mich ein traumatisches Erlebnis, ich füllte mich danach sehr ausgeschlossen und isoliert. Auch meine Familie machte sich große Sorgen, wenn sie an meine Zukunft dachten.

Nach knapp 3 Jahren Therapie konnte ich schließlich wieder zur Schule gehen und meine alten Klassenkameraden in der 9. Klasse wiedersehen. Heute studiere ich an der technischen Universität.

Während eines Sommercamps für Menschen mit Behinderung im Jahre 2010 traf ich Mrs. Reykhan Muminova. Sie gab mir Motivation und ermutigte mich, meine Ausbildung fortzuführen.

Außerdem stellte sie mich auch Umarbek Pulodov und Aziza Khakimova vor, die den Vorschlag machten, ich solle beim Projekt der Ban Advocates mitwirken. Die beiden helfen mir weiterhin und geben wir Hilfestellung dabei, mich aktiv an internationalen und nationalen Konferenzen und Veranstaltungen als Ban Advocate einzubringen.

Heute trete ich für eine Welt frei von Minen und Streubomben ein. Das bedeutet nicht nur, dass Staaten den Verbotsverträgen beitreten sollen, sondern auch, dass sie ihren Fokus auf die Hilfe für die Opfer richten sollen. Denn nur diese kann das Leben der betroffenen Menschen wirklich ändern. Der Zugang zu medizinischer Versorgung und die Perspektive auf Bildung und Arbeit ermutigt die Überlebenden und hilft ihnen, aktiv an der Gesellschaft unter gleichen Rechten und Chancen teilzunehmen.

Neuigkeiten

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