In einem hohen Raum hängen hunderte kleine Submunitionen an Fäden von der Decke.
EinsatzSyrien

Handicap International und die Cluster Munition Coalition (Kampagne zur Ächtung von Streumunition) sind zutiefst erschüttert über Medienberichte, die einen Streubomben-Angriff auf ein Krankenhaus in Aleppo bezeugen.

Am 30. September 2016 hat der US-amerikanische Sender NBC erschreckende Bilder des bis auf die Grundmauern zerstörten Krankenhauses in Aleppo veröffentlicht. Auf den Bildern sind im Schutt des Gebäudes auch Reste von Streumunition zu erkennen.

Nach den Angaben der Journalisten Mac William Bishop und Ammar Cheikh Omar war das Krankenhaus “eine der letzten Einrichtungen um die tausenden verletzten ZivilistInnen, die Opfer der aktuellen Offensive der Regierung in Aleppo geworden sind, zu versorgen.“

Auf die Frage nach der Bombardierung des Krankenhauses hin, lacht der syrische Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York und geht weiter.

“Dieser jüngste Angriff zeigt eine schockierende Verachtung menschlichen Lebens,” kommentierte Megan Burke, Direktorin der Cluster Munition Coalition. „Es ist ein Kriegsverbrechen ein Krankenhaus zu bombardieren, das ZivilistInnen versorgt. Wiederholte Male unterschiedslos tötende Waffen, wie Streumunition, einzusetzen ist ebenfalls ein Kriegsverbrechen.“

Streumunition wurde seit Beginn des Syrien-Konflikts 2012 durchgehend eingesetzt. Die Zahl der Einsätze steigt erneut seit Beginn der koordinierten russisch-syrischen Militäroperationen im September 2015.

Insgesamt 162 Staaten haben in den letzten Jahren den Einsatz von Streumunition in Syrien verurteilt. Die aktuellen Ereignisse zeigen, wie wichtig es ist, den internationalen Druck auf die syrische Regierung und ihren Verbündeten, Russland, zu erhöhen und sie zum Beitritt zur Streubombenkonvention zu bewegen.

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